Fulminanter Wahlkampfauftakt der Grünen in Ravensburg mit Franziska Brantner und Agnieszka Brugger: Ein Abend des offenen Dialogs und der gemeinsamen Visionen

Bündnis 90/Die Grünen stimmten am vergangenen Freitagabend im vollbesetzten Theater Ravensburg auf den Bundestagswahlkampf ein. Die Veranstaltung, die von einer energiegeladenen Atmosphäre geprägt war, zeigte eindrucksvoll die Breite und Tiefe grüner Politik und zog zahlreiche Bürger*innen aus der Region an.

Manne Lucha: „Jetzt ist der Moment, für unsere Werte einzutreten“

Manne Lucha, Minister für Soziales, Gesundheit und Integration in Baden-Württemberg, eröffnete den Abend mit leidenschaftlichen Worten. Er machte deutlich, dass die Grünen nicht nur die Partei des Klimaschutzes, sondern auch der sozialen Verantwortung sind: „Die demokratische Gesellschaft ist die schwierigste Form des Zusammenlebens, aber sie ist alternativlos. Niemand darf ausgegrenzt werden, und dafür stehen wir ein.“

Lucha hob hervor, wie wichtig es sei, jetzt gemeinsam für eine offene und solidarische Gesellschaft einzutreten: „Von Ravensburg wird ein Signal ausgehen: Wir regieren miteinander und wir gestalten die Zukunft – entschlossen und mutig!“

Inspirierende Gäste und engagierte Diskussionen

Mit Franziska Brantner, Co-Vorsitzende der Grünen, und Agnieszka Brugger, Bundestagsabgeordnete und stellvertretende Fraktionsvorsitzende, standen zwei prominente Vertreterinnen der Partei im Mittelpunkt. Unter der souveränen Moderation des Kreisvorsitzenden Moritz Haag sprachen sie über die zentralen Herausforderungen, die die Gesellschaft bewegen.

Brantner unterstrich die Notwendigkeit, Räume für Dialog zu schaffen: „Unsere Aufgabe als Politiker und Politikerinnen ist es, die Räume wieder größer zu machen, in denen Menschen miteinander sprechen, anstatt sich abzuschotten. Egal, ob vegan oder Fleischliebhaber – es geht darum, dass wir alle an einem Tisch zusammenkommen.“

Brugger ergänzte, wie entscheidend es sei, praxisnahe Lösungen für komplexe Probleme zu finden: „Die Energiewende oder der Fachkräftemangel – das sind keine abstrakten Themen. Es sind Herausforderungen, die wir mit Pragmatismus und Zusammenarbeit bewältigen können. Das zeigen uns viele gute Beispiele aus der Region.“

Ukraine-Krieg: „Nichts ist teurer als der Verlust von Frieden“

Ein emotionaler Höhepunkt des Abends war Agnieszka Bruggers Bericht von ihrer jüngsten Reise in die Ukraine. Sie schilderte eindrücklich, wie wichtig die Unterstützung der ukrainischen Bevölkerung ist: „Wenn ich in die Augen der Menschen in der Ukraine schaue, die mit unglaublicher Tapferkeit unsere Freiheit, Demokratie und Sicherheit verteidigen, wird klar: Frieden ist kostbar und niemals selbstverständlich. Die Unterstützung der Ukraine ist auch in unserem eigenen Interesse.“

Brugger kritisierte scharf die Verzögerungen bei der Bereitstellung zusätzlicher Mittel für die Ukraine und betonte: „Nichts ist teurer, als keinen Frieden mehr zu haben. Wir dürfen nicht zulassen, dass Putin mit seiner Politik der Zerstörung Erfolg hat. Deshalb brauchen wir dringend weitere Investitionen in die humanitäre Hilfe und die Verteidigungsfähigkeit der Ukraine.“

Publikumsfragen: Bürger*innen bringen sich ein

Abschließender Teil des Abends war der Dialog mit dem Publikum. Die Bürger*innen nutzten die Gelegenheit, ihre Anliegen direkt an die Politikerinnen zu richten. Ein Besucher stellte eine Frage zur Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge und kritisierte die unterschiedlichen Bezahlsysteme: „Warum ist es an jeder Ladesäule so kompliziert? Warum kann man nicht einfach mit einer EC- oder Kreditkarte bezahlen?“

Franziska Brantner erklärte dazu: „Das Problem ist erkannt, und wir arbeiten auf nationaler wie europäischer Ebene an einer Harmonisierung der Systeme. Ziel ist eine transparente und nutzerfreundliche Lösung, die auch grenzüberschreitend funktioniert.“

Weitere Fragen betrafen den Fachkräftemangel und die Kinderbetreuung. Gemeinderätin Carmen Kremer aus Vogt äußerte ihre Sorge, dass die Umsetzung des Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung an den Schulen scheitern könnte. Agnieszka Brugger betonte: „Der Bund hat in dieser Legislaturperiode zusätzliche vier Milliarden Euro für den Ausbau der Kinderbetreuung bereitgestellt. Aber klar ist auch: Es braucht mehr. Wir setzen uns dafür ein, dass Bund, Länder und Kommunen an einem Strang ziehen. Nur gemeinsam können wir den Fachkräftemangel und die Betreuungssituation verbessern.“

Ein besonders bewegendes Anliegen war die Frage eines Bürgers zur AfD und der Gefahr für die Demokratie: „Warum stellen Sie keinen Verbotsantrag gegen die AfD? Was tun Sie, um Jugendliche aufzuklären?“

Brantner antwortete offen: „Es liegen zwei Anträge im Deutschen Bundestag vor, einen dieser Anträge unterstütze ich. Sollte es eine Mehrheit für ein solches Verfahren geben, muss ein Verbot mit aller Sorgfalt geprüft werden. Die Entscheidung trifft jedoch das Bundesverfassungsgericht und das ist gut so.“

Ein Abend, der Mut und Hoffnung macht

Die Veranstaltung war nicht nur ein Wahlkampfauftakt, sondern ein Abend des offenen Dialogs und der gemeinsamen Visionen. Mit konkreten Antworten, inspirierenden Geschichten und einem klaren Bekenntnis zu den grünen Werten zeigte Bündnis 90/Die Grünen, dass sie bereit sind, die Herausforderungen der Zukunft entschlossen anzugehen.

„Wir müssen für Demokratie, Freiheit und soziale Gerechtigkeit einstehen – heute mehr denn je“, fasste Manne Lucha den Abend zusammen.

Mit diesem Schwung und der Unterstützung der Bürger*innen startet der Kreisverband Ravensburg voller Energie in die kommenden Wahlkampfwochen. Ein großer Dank gilt allen Beteiligten und Unterstützer*innen, die diesen Abend möglich gemacht haben.